5.-6. AU – Latein (4 Stunden)

1. Lernziel

  • Im 5. und 6. Jahr werden originale lateinischer Texte (aus Antike, Mittelalter, Neuzeit) gelesen.
  • Latein ist ein textbezogenes, literarisches Fach:
    • Das Handwerk des Übersetzens weiter geübt, gepflegt und verfeinert,
    • die Sprach- und Grammatikkenntnisse werden wiederholt und angewandt,
    • der Sinn für sprachlich-stilistische Nuancen und rhetorische Finessen wird geschärft.
  • Latein ist ein kulturwissenschaftlich ausgerichtetes „Universalfach“,
    • Es werden sehr verschiedene, z.T. für Latein exklusive Bereiche angesprochen
    • Es werden Verbindungen zwischen den Kulturen (Rom – Griechenland, Antike – heute) aufgezeigt. Dieser Kulturvergleich ist ein wichtiger Beitrag zum kritischen Denken und zur Persönlichkeitsbildung.

2. Inhalt

  • Die exemplarisch ausgewählten Texte werden nicht nur übersetzt und grammatisch erklärt, sondern auch inhaltlich interpretiert und in Bezug auf ihre künstlerischen Gestaltungsmittel (Aufbau, Stil, rhetorische Figuren, Versmaß) und ihre Aussageabsicht hin analysiert.
  • Informationen zu Sachfragen, Leben und Werk der Autoren, literarischen Gattungen, historischen Hintergründen und Nachwirkungen der Antike bis in unsere Zeit stellen die Texte in einen historisch-kulturellen Kontext.
  • Gelesen werden
    • Anekdoten und bemerkenswerte Begebenheiten aus der Antike, Mittelalter, Humanismus
    • Auszüge aus römischen Geschichtswerken (Cato der Ältere, Sallust, Titus Livius, Tacitus),
    • rhetorische Texte (aus Reden und rhetorischen Werken von Cicero und Quintilian),
    • philosophische Texte (Cicero, Seneca, Augustinus),
    • Gedichte (Catull, Horaz, Vergil, Ovid, Martial),
    • Sachtexte aus verschiedenen Bereichen (Architektur, Naturgeschichte, Medizin…).
  • Systematische Überblicke zu verschiedenen Bereichen (griechische Philosophie, römische Literatur, antike Politik und Geschichte, Rhetorik) runden das Bild ab.

3. Voraussetzungen

  • Eine genügende Kenntnis der lateinischen Sprache sowie ein grundlegendes Interesse an Sprache, Kultur und Literatur werden vorausgesetzt.
  • Darüber hinaus gilt es, nicht immer nach dem direkten praktischen Nutzen zu fragen, sondern Bildung in einem weiteren Sinne, nämlich als Persönlichkeits- und Charakterbildung aufzufassen.

„Wer immer nach dem Zweck der Dinge fragt, wird ihre Schönheit nie entdecken.“  (Halldór Kiljan Laxness (1902-1998, isländischer Nobelpreisträger für Literatur)

4. Perspektiven

Latein öffnet Fenster für viele Studienrichtungen:

  • Studien sämtlicher Sprachen wie Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Niederländisch, Griechisch, etc.
  • Naturwissenschaften, Medizin, Pharmazie
  • Geschichte, Politikwissenschaft und Rechtswissenschaft
  • Theologie, Philosophie und Musikwissenschaft
  • Kommunikationswissenschaft und Psychologie
  • Kunstgeschichte, Sprach- und Literaturwissenschaft,
  • Logik und Wissenschaftstheorie,
  • Geographie, Archäologie, Klassische Philologie.

 Für eine Reihe von Studiengängen ist das „Latinum“ sogar zwingend vorgeschrieben.

5. Schulen